Bachs Musik verwandelt in reine Leidenschaft
Am 1. November 2024 fesselte das Konzert Eine musikalische Erzählung: Johann Sebastian Bach das Publikum in der Nationalen Kunstgalerie Daut Pasha Hamam. Diese einzigartige Veranstaltung präsentierte Arien und Duette aus Bachs monumentalen Werken, darunter die Matthäuspassion, die h-Moll-Messe und die Kantate Jesu, der du meine Seele, ergänzt durch die virtuos gespielte Toccata in e-Moll.
Über das Konzert Eine musikalische Erzählung: Johann Sebastian Bach
Die Veranstaltung fand in der Nationalen Kunstgalerie Daut Pasha Hammam statt, einem Ort, der für seine lebendige Architektur und einzigartige Lage bekannt ist. Der ausgewählte Veranstaltungsort erwies sich als ideal für die Aufführung von Bachs vokalen Meisterwerken, dank seiner außergewöhnlichen akustischen Eigenschaften.
Die Interpreten, die Sopranistin Marija Tashevska und die Altistin Mariana Boskovska, sind junge Künstlerinnen, die bemerkenswerte Fähigkeiten in einem breiten vokalen Repertoire zeigen, von Kammermusik-Szenen bis hin zu Aufführungen mit Orchestern. Beide sind frisch graduierte der Fakultät für Musikkunst in Skopje. Ihre Auftritte erregten bereits große Aufmerksamkeit bei den Musica Viva Konzerten, die von der Fakultät für Musikkunst organisiert werden, sowie bei den jährlichen Konzerten In Honor of Kosta Trpkov, bei denen Solisten des Gesangsstudios mit dem Nationalen Opern- und Ballettorchester auftreten.
Dieses Konzert markierte ihre Zusammenarbeit mit der Pianistin Mimoza Keka, einer universellen Konzertpianistin und Doktorin der Musikalischen Künste der Fakultät für Musikkunst. Keka hat oft mit dem Duo als künstlerische Mitarbeiterin des Gesangsstudios zusammengearbeitet, das von der Dirigentin Bisera Chadlovska geleitet wird.
Programmhöhepunkte
Das Konzert begann mit einer kurzen Einführung von Dr. Keka, die das Programm ankündigte. Das erste Stück, „Blute nur, mein liebes Herz“ für Sopran aus der Matthäuspassion BWV 244 (1727), eröffnete mit Kekas Klavierbegleitung, die das Publikum in Bachs geistliche Musik und biblische Themen eintauchen ließ. Tashevska vermittelte den Schmerz und das Opfer von Jesus Christus mit tiefer Leidenschaft.
Das Sopran-Alt-Duett „So ist mein Jesus nun gefangen“, das die Gefangennahme Christi darstellt, zeigte Kekas nuancierte Dynamik und die herzlichen Ausdrücke der Sängerinnen, was die Emotionen intensivierte. Tashevska’s reine, resonante Stimme erstrahlte in „Aus Liebe will mein Heiland sterben“, das Christi Liebe und Opfer für die Menschheit widerspiegelte.
Nach den Arien spielte Keka die Toccata in e-Moll BWV 914 (1710), bei der das Klavier wie eine Orgel klang und die geistliche Atmosphäre verstärkte.
Das Duett „Et in unum Dominum“ aus der h-Moll-Messe BWV 232 (1749) zeigte die Kohärenz und harmonische Reichhaltigkeit der Darbietung, die den Geist Bachs und die Verbindung zwischen Christus und dem Gläubigen verkörperte.
Boskovskas außergewöhnliche Stimme, mit ihrem dunklen und reichen Timbre, glänzte in der Alt-Arie „Agnus Dei“, die einen Zustand des Friedens und der spirituellen Transzendenz erreichte, unterstützt von Kekas präzisen polyphonen Klavierlinien.
Das Konzert endete mit dem lebendigen Duett „Wir eilen mit schwachen, doch emsigen Schritten“ aus Jesu, der du meine Seele BWV 78 (1724), das alle drei Künstler mit sichtlichem Genuss aufführten und ihre Lächeln den Abend erhellten.
Künstlerische Synthese
Die Veranstaltung beinhaltete auch visuelle Kunst aus der Ausstellung Österreichische Moderne nach 1945. Der expressive Einsatz von Farbe, Minimalismus und verzerrten Formen in den Kunstwerken spiegelte die Tiefe von Bachs Musik wider. Zusammen schufen sie eine Fusion von barocker Spiritualität und postmoderner Introspektion, verstärkt durch die einzigartige osmanische Architektur des 15. Jahrhunderts, die als Raum für körperliche und emotionale Reinigung entworfen wurde.
Milena Naumovska, 12. November 2024, buzar.mk